In der Abteilung bildet der Kunstgelenkersatz einen Schwerpunkt.
Liebe Patientinnen und Patienten,
die Wahl der optimalen Operationsmethode orientiert sich unter anderem an der Ursache Ihrer Beschwerden, der Lokalisation sowie dem Ausmaß der geschädigten Struktur. Heutzutage ist es möglich, zahlreiche Operationen arthroskopisch in minimalinvasiver Technik durchzuführen.
In unserer Abteilung führen wir rund 1.000 arthroskopische Operationen durch. Dazu zählen vor allem Schulter- und Kniegelenkoperationen.
Wissenswertes zu unseren Operationen
Arthroskopische Kniegelenkoperationen
Über 600 Kniearthroskopien wurden in der Abteilung im letzen Jahr durchgeführt. Hierzu zählen die Meniskusteilentfernung und Knorpelglättung, die im Allgemeinen bereits direkt nach der OP eine - dem Schmerz angepasste - Vollbelastung erlauben. Komplexere arthroskopische Operationen können aber auch eine 6-8-wöchige Entlastung erfordern. Unser Spektrum reicht von der Meniskusnaht über knorpelchirurgische Maßnahmen bis hin zu Kreuzbandoperationen und Achskorrekturen des Beines. Letztere Eingriffe erfordern einen zusätzlichen Hautschnitt.
In der Knorpelchirurgie wird je nach Schädigungsgrad und Ursache des Knorpelschadens entweder die Knorpeloberfläche geglättet (Chondroabrasion) oder bei tiefer reichenden Schäden durch Anfräsen (Abrasionsarthroplastik) bzw. Anbohren (Mikrofrakturierung) der Knorpel-Knochen-Grenzschicht die Bildung eines narbigen Knorpelersatzgewebes erreicht - in der Literatur gelegentlich als "Bioprothese" bezeichnet. Diese Behandlung ist ebenso wie Verpflanzung von Knorpel-Knochenzylindern nur für umschriebene Defektzonen, nicht jedoch für einen generalisierten Verschleiß (Panarthrose) geeignet.
Zur Achskorrektur kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung. Anhand der Untersuchungsergebnisse und Röntgenbilder legt der Arzt in seiner Operationsplanung das für Ihre individuellen Bedürfnisse geeignete Verfahren fest. Begleitende arthroskopische Operation (Abrasionsarthroplastik, Mikrofrakturierung) bzw. Anbohren (Mikrofrakturierung der Knorpel-Knochen-Grenze) können unter Umständen eine mehrwöchige Entlastung an Gehstützen erforderlich machen.
Die Versorgung des vorderen Kreuzbandrisses erfolgt überwiegend mittels Patellarsehne.Der kreuzbandplastisch versorgte Patient wird 5-7 Tage stationär nachbehandelt. Bereits bei Entlassung aus dem stationären Aufenthalt ist die volle Belastung ohne Verwendung zusätzlicher Schienen möglich.
Der weitaus größte Teil der Patienten mit Meniskus- und Knorpelschäden betreffenden arthroskopischen Operationen am Kniegelenk wird von uns ambulant behandelt. Selbstverständlich gehört die Mobilisation durch einen Krankengymnasten am OP-Tag wie auch die Anleitung zu einem Übungsprogramm in Eigenregie zu unserem Standard.
Arthroskopische Schulteroperationen
In Abhängigkeit der vorliegenden Schultererkrankung gibt es eine Reihe von verschiedenen Operationen. Hier eine Aufzählung der häufigsten Operationen:
Schulterarthroskopie
Die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) ermöglicht es als minimal-invasives Operationsverfahren, das Schultergelenk und den Gleitraum unter dem Schulterdach am Monitor zu beurteilen und gleichzeitig einen krankhaften Befund zu behandeln. Hierzu werden zwei oder drei nur 3-4 mm kleine Schnitte benötigt. Über einen Zugang wird eine Optik mit Minikamera eingebracht. Über die anderen Zugänge kann der Operateur kleine Spezialinstrumente und motorgetriebene Fräsen in das Gelenk einbringen um den Schaden zu beheben.
Aufweitung des Raumes unter dem Schulterdach
Die Aufweitung des verengten Raumes unter dem Schulterdach erfolgt durch Entfernung des entzündeten und verdickten Schleimbeutels und Abtragung von eventuellen knöchernen Vorsprüngen oder Verkalkungen. Weiterhin wird der Unterrand des Schulterdaches(Acromion) abgehobelt und geglättet (Acromioplastik), um den Gleitraum für die Sehnen zu erweitern.
Naht der Rototorenmanschette
Die Sehnen an der Schulter können durch einen Unfall, wie beispielsweise einen Sturz auf den Arm, oder auch sonstige stärkste Belastungen reißen. Häufig ist jedoch ein chronischer Sehnenverschleiß Hauptursache dafür, dass es zum Sehnenriss kommt. Bei einer vorgeschädigten, ausgedünnten Sehne reicht manchmal eine Alltagsbelastung aus, um sie reißen zu lassen.
Ziel der Operation ist es, den Riss zu nähen und die Sehnen der Rotatorenmanschette wieder am Oberarmkopf zu befestigen. Bei kleinen Rissen kann dies arthroskopisch erfolgen. Bei größeren Rissen ist jedoch ein offenes Vorgehen erforderlich. Hierzu wird über einen kleinen ca. 4cm großen Mini-Hautschnitt (mini-open-repair) an der Oberarmvorderseite die Sehne dargestellt, mobilisiert , zusammengenäht und am Oberarmkopf mit Nähten oder speziellen Ankersystemen befestigt.
Schultergelenkersatz
Bei fortgeschrittener Arthrose des Schultergelenkes reichen häufig konservative Therapiemaßnahmen oder eine Arthroskopie nicht mehr aus, Schmerzen zu beseitigen oder die Funktion der Schulter zu verbessern. Mit der Zeit kommt es zur zunehmenden Bewegungseinschränkung bis hin zur vollständigen Schultersteife.
Eine hervorragende therapeutische Chance bietet als Ultima ratio der endoprothetische Ersatz der zerstörten Gelenkfläche. Ziele des Gelenkflächenersatzes sind Schmerzreduktion bzw. Schmerzfreiheit sowie die deutliche Verbesserung der Schultergelenksfunktion. Nicht unwichtig für ein gutes funktionelles Ergebnis ist der optimale Zeitpunkt der Operation. Es sollte idealer Weise nicht so lange zugewartet werden bis das Schultergelenk vollständig einsteift. Eine gute präoperative Schulterbeweglichkeit bedeutet eine bessere postoperative Schulterbeweglichkeit.
Neben der schmerzhaften Zerstörung des Schultergelenkes durch degenerativen Verschleiß(Arthrose) sind auch die rheumatoide Arthritis, Oberarmkopfnekrose sowie der Oberarmkopfbruch Indikationen, um mit gutem Erfolg einen Gelenkflächenersatz durchzuführen. Auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Erkrankung ausgerichtet, stehen verschiedene Prothesentypen zur Verfügung.